Stätten der Vorgeschichte und moderner Technik bei Wittesheim
Wanderweg Monheimer Alb Nr. 07
Wo in der Nähe die Grenzen der drei Regierungsbezirke Schwaben, Mittelfranken und Oberbayern zusammenkommen, liegt in der ruhigen Abgeschiedenheit eines Talkessels die Ortschaft Wittesheim, seit der Gebietsreform ein Stadtteil von Monheim. Ein abwechslungsreicher Rundwanderweg führt den Wanderer nicht nur durch artenreiche Jurawälder, sondern ermöglicht ihm auch die Begegnung mit Stätten der Vorgeschichte, moderner Technik und tiefer Volksfrömmigkeit.
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Länge:
11 km
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Aufstieg:
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Abstieg:
Von Wittesheim bis zur Keltenschanze (2,4 km)
Bevor wir unsere Wanderung beim Parkplatz unterhalb der Wittesheimer Kirche beginnen, lohnt es sich, einen Blick in das schmucke Gotteshaus zu werfen. Seit einer umfassenden Innenrestaurierung im Jahre 2000 erstrahlt es in neuem Glanz. Wie eine Gottesburg auf Felsengrund anmutend, gehört die dem hl. Emmeram geweihte heutige Kirche zu den jüngeren Gotteshäusern in der Diözese Eichstätt. Nachdem die alte Kirche (sie wurde bereits im 11. Jahrhundert errichtet) im Jahre 1839 eingefallen war, wurde der Neubau im romanischen Stil errichtet. Die drei Altäre mit den geschnitzten Reliefbildern von K. Baur wurden 1913/14 nach Plänen des Augsburger Architekten M. Kurz angefertigt.
Nach dem „Abstieg“ vom Kirchberg gehen wir auf der Palmengasse gut 100 m nach Westen, um dann scharf nach links abzubiegen. Gleich nach der Brücke über den kleinen Bach „Ehbrust“ wenden wir uns wieder gen Westen und kommen an einem Spielplatz vorbei, wo Wanderer mit Kindern einen ersten Halt einlegen können. Auf einem Wiesenweg geht es dann weiter den „Ehbrust“ aufwärts, bis wir nach knapp 300 m auf einen Flurbereinigungsweg stoßen. Links abbiegend folgen wir diesem bald steil ansteigenden Weg und erreichen nach etwa 150 m einen geteerten Feldweg. Hier wenden wir uns nach rechts und gehen bis zur nächsten Abzweigung, wo wir dann nach links abbiegen. Auf dem Asphaltweg, der später in einen Schotterweg übergeht, gelangen wir zu einem Waldstück. Unsere Wanderung führt uns jetzt am Waldrand entlang. Nach einer spitzwinkligen Kehre treffen wir auf eine Schotterstraße, die nach rechts in den Forst hineinführt. Bereits nach gut 100 m erreichen wir ein bemerkenswertes Bodendenkmal: die Überreste einer Viereckschanze aus der Keltenzeit. Mit ihren Abmessungen von etwa 150 mal 120 m zählt sie zu den größten Erdwerken dieser Art. Eine Beschriftungstafel an der Südostecke der deutlich erkennbaren Anlage gibt dem interessierten Wanderer darüber Aufschluss.
Von der Keltenschanze zum Frankeneck (2,3 km)
Der Waldweg, auf dem wir jetzt weiterwandern, durchschneidet die Keltenschanze. Nach knapp 500 m halten wir uns an der Kreuzung rechts und folgen talwärts dem Forstweg, bis wir auf die Verbindungsstraße zwischen B 2 und Wittesheim stoßen. Auf dieser Straße gehen wir westwärts (Auf den Verkehr achten!). Bereits nach gut 200 m verlassen wir wieder den Verkehrsweg und wenden uns nach Norden, wo uns bald wieder beiderseits ein schattiger Waldweg aufnimmt. Wir folgen geradewegs diesem leicht ansteigenden Waldweg, bis wir nach ca. 600 m an eine Wegegabelung gelangen. Hier am „Frankeneck“ sind wir nur noch 300 m von der Bezirksgrenze zwischen Schwaben und Mittelfranken entfernt.
Vom Frankeneck zur Windenergieanlage (3,2 km)
An der Wegegabelung nehmen wir die Abzweigung nach rechts; vor uns liegt jetzt ein gut anderthalb Kilometer langer abwechslungsreicher Waldweg, der nahezu parallel zur Bezirksgrenze verläuft. Wo wir in einem Tal den Waldrand erreichen, biegen wir nach links ab, unterschreiten eine elektrische Überlandleitung und kommen nach gut 100 m wieder an einen Waldrand. Dem folgen wir jetzt rechts abbiegend und passieren einen Fischteich, in dem hauptsächlich Karpfen gezüchtet werden. Nach knapp 200 m wenden wir uns an dem Waldeck genau nach Süden. Wo der etwas grobe Schotterweg senkrecht auf einen anderen Feldweg stößt, machen wir einen kurzen Halt, weil sich uns von der Anhöhe aus ein schöner Blick auf Wittesheim und die Nachbarorte Liederberg im Süden und Rögling im Südosten bietet. Genau im Osten von unserem Haltepunkt aus erblicken wir jetzt auch die wuchtige Windenergieanlage, zu der hin unsere Wanderung weiterführt.
Hier stehen wir dann vor einem kleinen Wunderwerk moderner Technik, mit dessen Hilfe auf umweltfreundliche Weise elektrischer Strom erzeugt wird. Die Anlage wurde im Jahr 2002 von einer Betreibergesellschaft, an der auch etliche Wittesheimer Bürger beteiligt sind, mit einem Kostenaufwand von über zwei Mio. Euro errichtet. Der Generator in dem Maschinenhaus, der sich, angetrieben von dem dreiblättrigen Rotor mit einem Durchmesser von 70 m, in der luftigen Höhe von ca. 100 m dreht, kann jährlich bis zu 2,5 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit können 750 Haushalte zu je 3300 KWh mit Elektrizität versorgt werden.
Von der Windenergieanlage zum Kalvarienberg (3,4 km)
Wir wenden uns jetzt wieder den Naturschönheiten unserer Wanderung zu. Von der Windkraftanlage geht es weiter in östlicher Richtung, bald ein Stück weit an einem Waldrand entlang und dann talwärts, bis wir nach etwa 800 m rechts in einen Feldweg einbiegen. Dieser führt uns wieder zu einem Waldrand, dem wir links abbiegend folgen. Nach einem kurzen Wegstück durch den Wald wenden wir uns nach rechts und gelangen nach ca. 400 m an eine Waldspitze. Hier bleiben wir nicht auf dem Teerweg, der geradewegs ins Dorf führt, sondern nehmen den Forstweg, der rechts in den Wald führt und uns in einem großen Bogen an den Waldrand südlich der Windkraftanlage bringt. Unser Weg verläuft jetzt auf dem freien Feld talwärts weiter in Richtung Wittesheim. Bei den ersten Häusern überqueren wir die Ortsverbindungsstraße nach Langenaltheim. Eine auffällige Baumgruppe markiert jenseits der Straße den Kalvarienberg, der uns zu einem kurzen (besinnlichen) Besuch einlädt.
Die Wittesheimer Kreuzweganlage zählt zu den ältesten in der Diözese Eichstätt. Ihre Errichtung geht auf eine Gelübde der Gemeinde im Jahre 1727 zurück, „wegen grassierender Krankheit der Ruhr“ ein Kruzifixbild mit zwei anderen Kreuzen auf einem Hügel beim Dorf zu unterhalten. Von dem Tor in der Umzäunung führt ein Pfad, gesäumt von den kunstvoll aus Gusseisen gefertigten Kreuzwegstationen, hinauf zu einer Kapelle, die 1817 erbaut wurde und der schmerzhaften Muttergottes geweiht ist. Bekrönt wird der Wittesheimer Kalvarienberg von einer Kreuzigungsgruppe, das mittlere Kreuz in etwas dekorativer Ausführung trägt die Figur des gekreuzigten Christus, die beiden seitlichen Kreuze sind ohne Darstellungen der beiden Schächer.
Vom Kalvarienberg aus erreichen wir nach wenigen hundert Metern den Parkplatz bei der Kirche.